Veranstaltung
31.08.2017

Demokratie keine Selbstverständlichkeit!
Bundestagspräsident ruft Vogtländer zum Wählen auf

Die demokratischen Verhältnisse, in denen wir heute leben, sollten wir nicht für selbstverständlich halten. Viel mehr befände sich die Demokratie in einem Ausnahmezustand. Sie stehe und fiele mit dem Engagement ihrer Bürger. Bundestagspräsident Prof. Norbert Lammert ist ein Verfechter der Demokratie. Seinem Ruf machte er am 31. August im Vogtland alle Ehre. Auf Einladung von Bundestagsabgeordneten Yvonne Magwas nahm der 69-Jährige an einem gesellschaftspolitischen Gespräch mit der Abgeordneten im Königlichen Kurhaus zu Bad Elster teil. Die Moderation übernahm Generalmusikdirektor Florian Merz. Vor mehr als 300 Gäste wurden Fragen zu den Themen Demokratie, Europa und ländlicher Raum erörtert.

„Der Bundestagspräsident ist nicht nur ein brillanter Redner, sondern auch ein Kämpfer für die Prinzipien der repräsentativen Demokratie. Seine Worte, vor allem wie wir selbst auf unser Land blicken sollten - nämlich durchaus selbstbewusster und optimistischer - sind eine Art Kompass für mich. Ich persönlich finde es sehr schade, dass er die aktive Politik bald hinter sich lässt. Umso mehr freue ich mich, dass er meiner Einladung gefolgt ist“, so Yvonne Magwas.

Als Bundestagspräsident habe er viele Einladungen erhalten. Schließlich entschied er sich, Yvonne Magwas bei ihrem Wahlkampf zu unterstützen. Warum? Beide vereint die Liebe zur Kulturpolitik. Als ehemaliger Kulturpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sehe er dieses Feld nicht als eine liebenswerte Nische, sondern als Gedächtnis der Gesellschaft, das was sie im Inneren zusammenhielte. Deshalb sei die Unterstützung zum Erhalt der Kulturlandschaften wichtig. In den letzten vier Jahren arbeitete Yvonne Magwas u.a. für eine finanzielle Zuwendungen aus dem Denkmalschutzsonderprogramm für den Plauener Komturhof sowie das Rittergut Kauschwitz und setzte sich erfolgreich für einen Investitionszuschuss zur Erweiterung des Musikinstrumentenmuseums in Markneukirchen ein.

37 Jahre war Prof. Norbert Lammert Mitglied des Deutschen Bundestages. Vieles habe sich verändert, z.B. die Themen, die Typen. Eins habe sich aber in den Jahren nicht geändert: Prozedur, Struktur und Arbeitsweise des Bonner Parlaments sind auch in Berlin erhalten geblieben. In der nächsten Legislaturperiode wird er nicht mehr den Bundestag – aus seiner Sicht das Herz der deutschen Demokratie- angehören. Am 24. September tritt er nicht mehr als Bundestagskandidat an. Er habe sich vorgenommen von den Zuschauerrängen alles zu beobachten und nur zu sprechen, sollte er gefragt werden. Angebote habe er schon jetzt. Für die Wahl an sich wünscht er sich eine hohe Beteiligung und ein vitales Interesse der Bürger, die Zukunft unseres Landes mitzubestimmen. Unser Wahlrecht sei ein hohes Gut, welches nicht selbstverständlich sei und um das uns viele beneiden würden. Diejenigen die davon kein Gebrauch machen wollten, hätten auch die moralische Legitimation verloren, sich danach über die Verhältnisse zu beklagen.